Dies ist der dritte Teil einer kleinen Serie zu den derzeitigen Aussichten beim Gold. In Teil 1 ging es darum, dass Gold in Zeiten höherer Inflation besonders gut abschneidet. In Teil 2 ging es um weitere gute Argumente für Gold, darunter seine Rolle bei der Diversifizierung des Portfolios. Nun gehen wir der Frage nach, welche sinnvollen Optionen der Goldinvestor heute eigentlich hat.
Gold ist derzeit in vieler Hinsicht eine ideale Geldanlage, was jedoch nicht nur auf seine bereits beschriebenen guten Aussichten und Eigenschaften zurückzuführen ist. Hinzu kommt, dass man Gold - ganz im Gegensatz zu Silber - weiterhin zu Preisen nur knapp über dem Spotpreis kaufen kann. Dies liegt daran, dass der Goldkauf in Deutschland nicht der Mehrwertsteuer unterliegt und dass es trotz aller Corona-Unterbrechungen weiterhin ausreichend verfügbar ist - wohl auch wegen der zuletzt sehr schwachen Nachfrage nach Goldschmuck.
Zudem kann man Gold bereits nach einem Jahr wieder verkaufen, ohne Steuern auf den Kursanstieg zahlen zu müssen. Man kann dann also fast vom gesamten Kursanstieg profitieren. Denn wie gesagt kann man Gold für kaum mehr als den Spotpreis kaufen und die Lagerung ist aufgrund der winzigen Größe des Goldes günstiger als beim Silber. Doch dazu später mehr. Gegenüber dem viel riskanteren Bitcoin hat Gold den Vorteil, dass man das Edelmetall einfach beim Händler kaufen kann und sich für den Kauf nicht erst bei einer Börse registrieren muss.
Option 1: Gold in der eigenen Hand
Am einfachsten investiert man in Gold, indem man bei einem seriösen Anbieter eine oder mehrere Münzen oder Barren kauft. Lange Zeit war dies wegen der Corona-Beschränkungen praktisch nur online möglich. Doch seit dem 8. März kann man zum Beispiel den Edelmetallhändler pro aurum mit Filialen in München, Berlin, Hamburg, Dresden, Düsseldorf, Bad Homburg und Stuttgart wieder persönlich besuchen - wenn auch nur mit Voranmeldung und unter strengen Auflagen.
Der anonyme Goldkauf mit Bargeld ist in Deutschland seit Januar 2020 ohnehin nur noch bis zu einem Betrag von maximal 2.000 Euro zulässig. Doch in Zeiten von Corona, da man die gewünschten Münzen und Barren online bestellen oder sich vorher in der Filiale anmelden muss, scheint Anonymität beim Goldkauf nun vorerst überhaupt nicht mehr möglich zu sein. Wer Gold im Internet bestellen will, findet auf dem Portal gold.de eine Liste mit den verschiedenen Anbietern und deren aktuellen Preisen.
Seriöse Edelmetallhändler wie pro aurum bieten ihren Kunden eine sinnvolle Beratung an. Wichtig ist, dass man weit verbreitete und allseits bekannte Münzen wie den Krügerrand, das Maple Leaf oder Känguru auswählt. So stellt man sicher, dass man die Münzen irgendwann auch wieder ohne Probleme verkaufen kann. Wenn man das Gold in der eigenen Hand, so besitzt man es wirklich. Man ist also selbst dafür verantwortlich, es gegen Diebstahl zu schützen.
Option 2: Gold von einem Anbieter lagern lassen
Wer diese Verantwortung nicht selbst übernehmen möchte, der kann sein Gold von einem Anbieter lagern lassen. Dies bringt offensichtlich den Nachteil mit sich, dass dieser Anbieter selbst in verschiedenen Szenarien das Opfer von Diebstahl oder Beschlagnahmung werden kann. Einige Anbieter rühmen sich damit, dass sie in der gesamten Firmengeschichte noch niemals Gold ihrer Kunden verloren haben. Sicherlich ist der vergangene Erfolg ein gutes Zeichen, aber ein Garant für die Zukunft ist er nicht.
Zwei solche Anbieter sind Goldmoney und BullionVault. Beide erfordern die gesetzlich vorgeschriebene ausführliche Identitätsprüfung, die durchaus mehrere Wochen dauern kann. Die Lagergebühren betragen in Abhängigkeit vom Standort der Tresore zwischen 0,01 Prozent und 0,018 Prozent pro Monat, wobei jedoch die monatliche Mindestgebühr bei Goldmoney 10 Dollar und bei BullionVault 4 Dollar beträgt. Daher sind kleinere Goldanlagen (unter 10.000 Euro) in der Regel nicht empfehlenswert, da sie über die Zeit von den Gebühren aufgefressen werden können.
Damit sind die Lagerkosten beider Anbieter deutlich niedriger als bei den mit Gold gedeckten Börsenfonds (Gold-ETFs), bei letzteren ist dafür der Kauf und Verkauf einfacher und günstiger. Wer auf die Entwicklung des Goldpreises wetten will - und dafür gibt es derzeit gute Gründe, für den ist ein Gold-ETF möglicherweise das Richtige. Doch wer Gold als langfristiges Investment und als Absicherung des Portfolios betrachtet, der sollte auch auf physisches Gold setzen, sei es in der eigenen Hand oder im Tresor eines seriösen Anbieters.
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